Guter Dinge durch die vierte Welle und weiter
Die vierte Welle in der Praxis
In der Praxis erlebe ich die vierte Welle als die intensivste von allen. Vielleicht weil die Pandemie schon so lange dauert? Auch der Ärger über die Politik, die ihre Aufgabe nicht erfüllt hat und die daraus entstehende Verunsicherung sind Thema geworden, sowie der zunehmende Unfrieden, Demonstrationen, Ärger über Nichtgeimpfte, aber auch die Betroffenheit von Menschen, die mit Angst in einer Ecke stehen. Dazu kommen die Themen, die die Menschen zuvor schon hatten und die sich teilweise verstärken.
Selbstfürsorge bleibt wichtig
Es wird Zeit, die eigenen Freuden zu erinnern und wieder aufzugreifen oder neue zu entdecken. Eines ist, glaube ich, ganz vielen Menschen bewusst geworden. Selbstfürsorge ist nicht nur ein hohles Wort, sondern hat eine ganz wichtige Funktion. Wenn wir über eine gewisse Zeit den Freuden des Alltags nicht nachgehen können, kann es passieren, dass wir beginnen uns schlecht zu fühlen, vielleicht schwer, vielleicht wütend, vielleicht ängstlich oder wie auch immer es sich ausdrücken mag.
Wie groß ist Ihr Informationsbedürfnis?
Falls Sie es mit den Nachrichten übertreiben: Lassen Sie es gut sein. Informieren Sie sich so viel, dass Ihr Informationsbedürfnis halbwegs zufrieden ist. Besser wird's nicht werden, denn manche Infos gibt es schlicht noch nicht. Aber ein halbwegs glückliches Informationsbedürfnis ist vielleicht bereit, sich in die Hängematte zu legen, aufs Meer zu schauen und für den Moment ein bisschen loszulassen. Durch zu viele Artikel zu scrollen vermittelt nur das Gefühl, dass es sonst nichts mehr gibt im Leben und das stimmt so nicht.
Wie Sie sich Schritt für Schritt auf Ihre persönlichen Freuden besinnen
Nachdem alle Medien abgeschaltet sind, fragen Sie sich, was Sie in Ihrem Leben schon gemacht haben, das Ihnen Freude gemacht hat. Bemühen Sie ruhig Hilfsmittel. Ein Blick ins Telefonbuch inspiriert vielleicht. Wie würden FreundInnen diese Frage beantworten? Mit wem haben Sie vielleicht als Kind/Jugendliche/r und Erwachsene/r Freizeitaktivitäten verfolgt? MIt wem haben Sie gelacht und worüber? Was davon könnten Sie jetzt, mitten im Lockdown aufgreifen? Oder vielleicht gibt es etwas, das Sie schon immer probieren wollten? Oder Sie betreiben Feldforschung und googeln, was andere Leute in der Pandemie begonnen haben. Nehmen Sie Stift und Papier und schreiben alles auf, was Ihnen einfällt. In dieser Phase korrigieren Sie sich selbst nicht, denn sonst vergeht Ihnen die Lust am Sammeln.
Selbstfürsorge ist kein Plan B. Ja, vermutlich können Sie nicht alles von dem tun, was Sie gerne täten. Vielleicht müssen Sie sogar auf Vieles verzichten. Aber es wird das eine oder andere übrig bleiben und auch wenn es sich schal anfühlt und unvollständig. Wenn Sie gar nichts von dem tun, was Sie gerne machen, wird es nicht besser, im Gegenteil. Für den Moment bleibt uns nichts anderes als an uns selbst dranzubleiben, um die Kräfte besmöglich zu behalten.
Bleiben Sie dran ...
... um Ihrer selbst willen. Das ist eine besonders schwierige Zeit, in der es umso wichtiger ist auf sich selbst zu achten, um gut durch die Pandemie zu kommen.